Frohe Ostern

Liebe Leserin, lieber Leser,

Martin Burckhardt gehörte in den vergangenen Wochen zu meinen interessantesten Interviewpartnern. Der Autor und Kulturtheoretiker stellte in Berlin sein Buch „Digitale Renaissance – Manifest für eine neue Welt“ vor. Ein Werk, das die Menschen aufruft, sich nicht mit Computern messen zu wollen, sondern ihnen stattdessen noch mehr administrative Arbeiten zu überlassen. Auf diese Weise hätte jeder mehr Zeit für kreative Beschäftigungen. Den Regierungen rät er, nicht länger den Fortbestand des Alten zu simulieren, sondern darüber nachzudenken, wie moderne Politik im Computerzeitalter aussehen könnte. Bei dem, was heutzutage von den Staatsspitzen käme, sähe er allerdings mehr Gefährdung als Fortkommen. Denkt er dabei an die Türkei, wo die Regierung einfach einen digitalen Kommunikationskanal lahm legt, hat er in jedem Fall Recht. Wenn eine Regierung beginnt, den Verlust seiner Macht durch technologischen Fortschritt zu fürchten, dann ist etwas faul.....und zwar nicht unbedingt im Staate Dänemark...

Stark auch der Auftritt von Glenn Greenwald, dem Enthüller der NSA-Affäre. Bei den Liberty Award-Verleihung in Berlin appellierte er einmal mehr, Edward Snowden in Deutschland aussagen zu lassen. Aktuell bereitet der US-Journalist die zweite Veröffentlichungswelle vor. Denn die wirklich großen Skandale, verriet der Autor,  seien noch gar nicht publik gemacht worden.  Sind wir darauf gespannt, welche Lawine dieses Mal losgetreten wird. Dass es dabei zu einer Katastrophe größeren Ausmaßes kommen wird, ist schon jetzt sicher. Bevor das passiert, sollten wir Ostern noch in aller Ruhe mit unseren Lieben genießen.

Ein sonniges Fest

Ihre Catrin Krawinkel